Günther LoewitSchriftsteller
Blog

aus derzeitiger Arbeit

15. August 2009

Häufig stehen Ärzte dem unglaublichen Bedürfnis ihrer Patienten nach einer eigenen Krankheit hilflos gegenüber.

Wurde früher Beruhigung und Beschwichtigung, die Erklärung, dass die geschilderten Symptome harmlos wären noch dankbar aufgenommen, so erleben Ärzte heute in solchen Situationen fast aggressiv unzufriedene Patienten, die sich nicht ernst genommen, nicht richtig verstanden fühlen. Was ja auch oftmals der Fall ist.

Aber es kann nicht die Aufgabe der medizinischen Berufe sein, den Menschen jene Anerkennung in Form einer Krankheit zu attestieren, die ihnen eine in Auflösung befindliche, gewinn- und lustorientierte Gesellschaft nicht mehr zu geben in der Lage ist.