Versuch einer Annäherung aus zukünftiger Ferne
Glaubt denn irgendwer, dass sich die Bewohner Europas im Mittelalter selbst als rückständig und mittelalterlich empfunden haben?
Dass sie die damals getroffenen Maßnahmen gegen die Pest a priori als nutzlos und zum Scheitern verurteilt erkannt und eingestuft haben?
Nein, die Juden wurden als Verursacher gebrandmarkt und in Ermangelung der erst Jahrhunderte später entdeckten Antibiotika wurden - aus heutiger Sicht - mehr und weniger obskure medizinische Anwendungen zur Therapie und Prophylaxe verwendet.
Das Nadelöhr der Pandemie von 1346-1353 waren übrigens nicht überlastete Intensivstationen sondern die Kapazitäten der Totengräber. Jeder dritte Mensch verlor sein Leben.
Aber rückständig erscheinen die Ereignisse von damals erst heute.
Glaubt denn irgendwer, dass zukünftige Generationen unsere Bemühungen gegen SARS-CoV-2 nicht als genauso insuffizient und stümperhaft einstufen werden?