Günther LoewitSchriftsteller
Blog

COVID-19 XII

27. November 2021

Omikron

heißt die neue Virusmutation. Hoffentlich wird die WHO mit den Möglichkeiten des griechischen Alphabets das Auslangen finden. Es wird noch viele Mutationen zu benennen geben.

Mich quält ein ärztlich-philosophischer Verdacht: Je länger wir uns, in unseren gesellschaftlichen Überlegungen nicht Fisch, nicht Fleisch durch diese Pandemie kämpfen, umso wohler fühlt sich das SARS-CoV2-Virus, weil sich immer und überall ein Plätzchen für ein weiteres Verweilen finden wird.

Die letzte mir erinnerliche Pandemie, die Honkong-Grippe von 1968/69 -ausgelöst durch ein Influenzavirus - kostete ohne Lockdowns und Impfung je nach Schätzung zwischen einer und vier Millionen Menschen das Leben. Bei einer damaligen Weltbevölkerung von 3,7 Milliarden Menschen. Derzeit sind weltweit ca. 5 Millionen Menschen an COVID-19 verstorben, allerdings bei einer Weltbevölkerung von fast 8 Milliarden Menschen.

Aus welchen Gründen auch immer durften und mussten Menschen damals noch sterben. Die Intensivstation in ihrer heutigen Ausprägung als ultimative Lebenserhaltungsmöglichkeit war noch nicht etabliert.  Nach 2 Umläufen um den Erdball hatte das Virus einen Pyrrhussieg errungen und die Pandemie war zu ende.

Ein Modell zur Diskussion: Die Impfung ist weder schlecht noch gefährlich. Also lasse sich so schnell wie möglich impfen wer sich impfen lassen will. Die Impfpflicht kommt ohnehin zu spät. Aber dann beenden wir die halbherzigen Versuche das Virus zu besiegen. Zugegeben, das bedeutet Todesopfer. Aber gesellschaftliche Spaltung bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, massive psychische Schäden, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bedeuten auch Opfer.

Ich fürchte, die Gesellschaft wird um weitere Opfer nicht herumkommen. Aber vielleicht ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende. Ich lebe ohne Bekenntnis und habe mit Religionen nichts am Hut, aber die Bibelstelle Matthaeus 16/25 "Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren" könnte sich eindeutiger bewahrheiten als uns lieb sein mag.

Ja, das Gesundheitssystem und medizinische Zielvorstellungen müssten an die Situation angepasst werden.

Denken wir nach und sprechen wir miteinander! Wir sind alle Menschen und sitzen alle im gleichen blauen Boot.